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Der Ort Seitenbach ist wohl sehr alt (die –bach-Namen erscheinen schon im 9. Jahrhundert). Die gelegentlich vorkommende Form des Ortsnamens Seibtenbach, deutet darauf hin, daß der Name abgeleitet ist von Bach des Sigiboto =glänzender Sieger (was auch in Sigbert, Seubert vorkommt). Nicht so alt dürfte die Engelmeß sein, welche wohl als Engilmarshof gedeutet wird. Sie erscheint zuerst im Pfarrbuch 1657. Es gibt dort auch keine Spuren eines größeren Hofs im Erdreich. Die Engelmeß dürfte also nicht von einem Engilmar herzuleiten sein, sondern es dürfte die wörtliche Deutung vorzuziehen sein: Messe für die Engel, wie es solche auch in Bayreuth, Berneck und an anderen Orten gab. Dafür spricht auch der große Grundbesitz der Pfarrei in der Engelmeß ( 5 ½ Tagwerk), der auf eine kirchliche Stiftung alter Zeit hinweist.

Genau fest steht der Ursprung von Tennig (ursprünglich Tännig = Tannegehölz). 1702 wurden dort zwei neue Häuser erbaut aus ererbten und von der Herrschaft erkauften Gütern. 1774 waren es drei Häuser. Weiter gehört zu Seitenbach Geislareuth = Reutung des Gisilo (Sprößling), 1386 genannt als Gisilinruite. Es besteht 1608 aus zehn Lehen und einer Mühle.

1392 wird Holenbuch genannt, ein Ort, der seither zur Wüstung geworden ist. Göritzen: 1386 wird Konrad Kastner von der Göritzen erwähnt, welche zu späterer Zeit ein Forsthaus war.


1398 besteht der Ort aus acht Lehen, einem Gütlein; 144 waren es neun Güter, eine Sölde (damals gehörte der Zehnt nach Berneck, er wurde erst vor einigen Jahren abgelöst). 1495 werden beim „Gemeindepfennig“ 41 Einwohner gezählt („Gemeindepfennig“ war die erste allgemeine Reichssteuer unter Kaiser Maximilian). 1552 gab es der Ausschußmusterung neun Bewaffnete. 1567 bei der Kirchensteuer neun Güter. 1682 gab es einen ganzen Hof, einen ¾ Hof, vier halbe Höfe, vier Soldaten und ein Trüpfhaus. Dieses Trüpfhaus war ein sog. Hirtenhaus, in dem ein Hirte wohnte, der die Schafe der Dorfbauern hütete. Dieses Haus steht heute noch und gehört jetzt der „Schwings – Gunda“. 1727 werden 22 Häuser gezählt, ebenso 1760 und 1783. 1807 zählt der Ort 66 Erwachsene. Die Personen-, Flur- und Ortsnamen sind durchwegs deutsch. Die Namen der ältesten Familien sind die jetzt ausgestorbenen: Eckersdorfer, Bauer, Hofmann, Freund, Taubeck und Werkmann.

Erst nach dem 30jährigen Krieg haben sich die neueren Familien allmählich herzugefunden. Nur eine Familie läßt sich bis 1550 zurückverfolgen, wo Egydius Bernreuther erwähnt wird. Sein Sohn hieß Nikolaus (Claß), wovon der bis heute gebräuchliche Hausname „die Glosen“ kommt. Leider verschwindet der Name Bernreuther, der bis ins 20. Jahrhundert vertreten war, in Seitenbach. Seit Mitte des 20 Jahrhunderts heißt die Familie Körzdörfer. Der Name Bernreuther wird jedoch in Mistelgau in zwei Linien fortgesetzt, mit den Hausnamen „Ulla“. Eine Familie in Seitenbach ist besonders hervorzuheben: Die Baumgärtner, Hausnummer 15. Ihr Stammvater ist Bartolomäus Baumgärtner, geb. 1600, welcher – wie im Kirchbuch geschrieben steht – um der wahren Religion willen im Böhmen Haus und Hof verlassen hat. Diese Linie der Baumgärtner besteht noch heute (Hausname: „Hansen“). Seit 1717 besteht in der Engelmeß eine Wirtschaft. In Seitenbach gab es auch eine Schmiede, die wir aber 1713 in der Engelmeß finden (Inhaber: Nicklas). Dort war sie lange Zeit in dem jetzigen Haus der Familie Böhner anwesend. Die heute noch bestehende Schmiede „Hagen“ hatte mit dieser nichts zu tun. Die Familie Hagen stammte ursprünglich aus einer Schmiede aus Obernsees.


In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gab es auch einen Kramladen bei der Familie Baumgärtner (Hausnamen: „Weißn“ und „Ennerlas“) in der Engelmeß. Dieser Kramladen existierte bis in die 60iger Jahre.

Wie sich das Vereinsleben in Seitenbach entwickelte, welches mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahr 1889 begann, steht auf den Seiten der einzelnen Vereine unter den Vereinschroniken. Es gab zudem auch bis 1992 einen Obst- und Gartenbauverein Seitenbach.

Seitenbach gehörte schon immer nach Mistelgau zur Schule und Kirche. Der Versuch früher in Tröbersdorf eine Schule zu errichten, scheiterte daran, daß den Seitenbachern der Weg dorthin zu weit war. Im ganzen halten es die Seitenbacher - wie Tennig und Engelmeß - immer mit Mistelgau, es wurde auch nie der Versuch gemacht, sie nach Tröbersdorf zu ziehen. Die einzige Zeit, in der es die Seitenbacher mit den Tröbersdorfer hielten, war Mitte der 50er bis Ende der 60er. In dieser Zeit bestand der Burschenverein sowohl aus Seitenbachern als auch aus Tröbersdorfern. Geislareuth dagegen gehört kirchlich zu Busbach, bei der Feuerwehr zu Seitenbach und beim Burschenverein zu Frankenhaag. Die Schule für die Geislareuther war früher ebenfalls in Frankenhaag.

Bis 1972 war Seitenbach eine eigenständige Gemeinde, wobei als letzter Seitenbacher Bürgermeister Adam Böhmer („Strebas-Adl“) wirkte. Im Zuge der Gebietsreform wurde Seitenbach dann in die Gemeinde Mistelgau eingemeindet.

Anfang der 70iger Jahre erschloß man dann an der Straße nach Mistelgau zum ersten Mal ein kleines Siedlungsgebiet, welches aus 4 Bauplätzen bestand. 1984 entstand dann ein zweites Baugebiet („Thiergarten“). Dieses befindet sich an der Straße Richtung Tennig und besteht aus 11 Bauplätzen.

Auch an die Kinder im Ort hat man gedacht. Sie bekamen einen Bolzplatz zwischen Seitenbach und Engelmeß. Dieser wurde am 02.08.1987 mit einem Bolzplatzturnier feierlich eingeweiht. Außerdem stellte die Gemeinde das ehemalige Wasserhäuschen der Dorfjugend als Treffpunkt zur Verfügung. Anfangs der 90er Jahre entstand neben dem Bolzplatz noch ein Kinderspielplatz, der am 10.08.1991 eingeweiht wurde

Im Jahr 1998 hat Jagdpächter Heinz Stiefler eine Hubertus-Kapelle errichtet. Sie liegt idyllisch am Südhang gegenüber von Seitenbach und wurde mit einem ökumenischen Gottesdienst feierlich eingeweiht.

Seit dem Sommer 2001 ist Seitenbach auch an den Radweg angebunden. Das Teilstück zwischen Seitenbach und Tröbersdorf wurde neu direkt neben der Staatsstraße 2186 gebaut.

 
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